Chronik 1866 - 1945
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Die Vereinsgeschichte aus verschiedenen Quellen zusammengeführt Die Jahre 1866 bis 1945 Aus den Festschriften von 1926 und dem Festbuch zum 125. Jubiläum Nach Beendigung des deutschen Bruderkrieges im Jahre 1866 tauchte unter den Sangesfrohen Männern unseres Städtchens der Gedanke auf, sich zusammenzuschließen um dem schönen deutschen Männergesang zu pflegen. Man fand reichlich Unterstützung an dem derzeitigen jungen Lehrer Jenior, der sich als tüchtiger Lehrer und guter Gesellschafter in Soden beliebt gemacht hatte. Selbst von Sangeslust beseelt und um den Verein über die ersten Schwierigkeiten hinweg zu helfen erklärte er sich bereit, den Verein unentgeltlich zu leiten. Bei der ersten Gründungsversammlung unterzeichneten sich ca. 30 Männer, welche als Präsident den damaligen Bürgermeister Weber wählten und sich auf den Namen „ Gesangverein Frohsinn Soden-Stolzenberg“ einigten. Als Gründer wurden genannt: Lehrer Jenior, Bürgermeister Weber, Gregor Wolf, Wendelin Hofacker, Karl Wenzel, Johannes Betz (Gastwirt), Ignaz Hofacker, Josef Wolf (Schmied), Komel Grauel, Andreas Hild, Sturmius Wolf, Wilhelm Klingenberger, Bonifaz Grauel, Adam Reinhard, Hyronimus Hofacker, Jakob Hild, Josef Hild (Bürstenmacher), Johannes Hild (Bäcker), Rühl (Nagelschmied), Alois Mathes, Konrad Harnischfeger, Anton Hofacker, Sebastian Salomon, Konrad Sperzel, Johannes Lieder und Philipp Stock. Als Vereinslokal wählte man die so genannte Haferkammer. Dirigent war der Lehrer Jenior, der, um dem Verein Kosten zu sparen, die Noten selbst schrieb. Nach zweijährigem Bestehen im Jahre 1868 beschlossen die Sänger, eine Fahne anzuschaffen. Da zu der damaligen Zeit große Geldknappheit herrschte und es manchem Mitglied schwer fiel, zur Anschaffung beizusteuern, erklärte sich das Mitglied Wilhelm Klingenberger (Bauunternehmer) bereit, das Geld einstweilen vorzustrecken, und es wurde ihm später nach und nach zurückgegeben. Das Fest der Fahnenweihe, an dem auch viele auswärtige Vereine teilnahmen, wurde am 29. Juni 1868 abgehalten. Bald darauf verlegte man das Vereinslokal in das Gasthaus "Zum goldenen Hirsch" bei Mitglied Johannes Betz. Das Kriegsjahr 1870/71 ging auch nicht spurlos vorüber. Das Singen wurde eingestellt und konnte erst im Winter 1873 wieder aufgenommen werden. Wieder stellte sich Lehrer Jenior als Dirigent zur Verfügung und brachte dem Verein wieder einen Aufschwung. Bürgermeister Josef Ruppel war damals l. Präsident. Die Gesangsstunden waren schlecht besucht, so dass man bloß in den Wintermonaten übte. 1884 gab es einen großen Aufschwung. Nachwuchskräfte schlossen sich dem Verein an. Der Chor gab Konzerte und kam wieder in den Blick der Öffentlichkeit. Sängerfeste in Wächtersbach, Birstein, Salmünster, Steinau, Rüdigheim und Schlierbach wurden besucht. Der Gesangverein "Frohsinn" schloss sich dem Vogelsberg-Kinzigtaler-Sängerbund an. 1892 wurde von dem Gesangverein "Frohsinn" das l. Bundesfest des Vogelsberg-Kinzigtaler- Sängerbundes in Bad Soden abgehalten. Festplatz war der Stolzenberg. Es war ein guter Erfolg für den Verein, l. Vorsitzender war Josef Wolf (Schmied), den der Kassierer Martin Kirchner tatkräftig unterstützte. Rudolf Gaul, Peter Kloberdanz und Karl Zehner leisteten ebenfalls ein großes Stück Arbeit. Später gab es eine Krise, hier sprang der pensionierte Mittelschullehrer Melchior Ruppel als Dirigent ein. Neuer Präsident wurde Rudolf Gaul, der eine ordentliche Geschäftsführung hatte und so dazu beitrug, dass der Verein erhalten blieb. Dirigent Ruppel musste den Verein verlassen, da er einen neuen Verein übernahm. Als neuer Dirigent wurde der Musik- und Gesangslehrer Philipp Knopp aus Gelnhausen verpflichtet. Der junge Dirigent übertraf alle Erwartungen. Durch seine musikalische Begabung nahm der Gesangverein "Frohsinn" einen großen Aufschwung. Es wurden Konzerte und Veranstaltungen abgehalten, die einen guten Erfolg für die Vereinskasse einbrachten. Die Sänger schlössen sich enger zusammen und die Freundschaft wurde gefestigt. Bis zum Jahr 1919 fungierten Johann Henrich und Konrad Hofacker als Präsidenten. 1910 fiel die Wahl des Präsidenten auf Alexander Honikel, der seine Aufgabe darin sah, den Verein immer mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. 1913 wurde der Gesangswettstreit in Steinau besucht. Dieser Wettstreit endete gleich mit einem Erfolg. Unter starker Konkurrenz gelang es, den l. Preis der l. Landesklasse mit nach Soden zu nehmen. Das gab Auftrieb und es wurden viele neue Sänger geworben. Mitten in die Blütezeit des Vereins fiel der Krieg 1914-1918 . Die besten Sänger blieben draußen. So starben für das Vaterland die Mitglieder Josef Noll, Heinrich Noll, Rudolf Noll (3 Brüder), Lorenz Wolf, Ignaz Honikel, Heinrich Neubert und Karl Simon. 1915 wurde zu Gunsten der im Felde weilenden Sänger ein Wohltätigkeitskonzert veranstaltet. Während des Krieges führte der langjährige Kassierer Franz Hohmann die Vereinsgeschäfte mit viel Erfolg. Kaum war der Krieg beendet, scharten sich die Sangesbrüder wieder um ihren verehrten Dirigenten Knopp, der sofort wieder den Dirigentenstab in die Hand nahm und den Chor wieder aufbaute. Es dauerte nicht lange und der Verein, der sich durch junge Sänger verstärken konnte, war wieder auf der Höhe. Bei der Kriegsheimkehrerfeier sang der Verein einige Chöre. Im Jahre 1921 veranstaltete der Gesangverein "Frohsinn" auf dem Sportplatz ein großes Sommerfest. 15 Gastvereine waren anwesend. Der Verein kann auf das gelungene Fest und seine Leistungen stolz sein. Die Führung des Vereins in den Nachkriegsjahren lag in den Händen von Lazarus Hofacker. Er war der Initiator der Nachkriegsveranstaltungen. Karl Wolf, Schmiedemeister, löste ihn ab. Bis zum Juni 1925 hatte Dirigent Knopp auch die jüngeren Kräfte gesanglich so geschult und die Vereinskasse sich soweit aufgefüllt, dass sich der Gesangverein "Frohsinn" wieder an einem Gesangswettbewerb in Heldenbergen beteiligen konnte. Auch hier blieb ihm der Erfolg nicht versagt. Knopps Dirigentenleistung wurde mit dem Dirigentenpreis ausgezeichnet und der Verein konnte in der 2. Stadtklasse den l. Preis erzielen. Höhepunkte in der Vereinsgeschichte brachten die darauf folgenden Jahre.
1926 standen die Feierlichkeiten des 60jährigen Vereinsjubiläums im Vordergrund. Die Weihe einer zweiten Fahne und ein Gesangswettstreit waren hier erwähnenswerte Ereignisse. Zum Gelingen dieses Festes hat neben den Ausschüssen besonders der Hauptausschuß sein Bestes beigetragen, es waren: Karl Wolf, August Stock, Josef Gaul, Kaspar Heil, Rudolf Zehner, Franz Hohmann, Lazarus Hofacker und Alexander Honikel. DOWNLOAD der Original Einladung 1926 (3.5 Mb) 1927 Das folgende Jahr war reich an Ereignissen für den Verein. Er nahm in Schlüchtem an einem Gesangswettstreit teil und errang unter der Leitung des Dirigenten, Herrn Knopp, den l. Preis. Weiterhin besuchte der Verein mehrere Festlichkeiten bei den Nachbarvereinen und konnte in Langen bei dem Wertungssingen unter Stadtvereinen den 3. Preis und den Dirigentenpreis entgegen. Im Jahre 1929 legte der Chorleiter, Herr Knopp aus Gelnhausen, sein Amt nieder. Ihm folgte Dr. Adamek aus Frankfurt am Main. Auch im Vorstandsposten trat eine Änderung ein. Zum l. Vorsitzenden wurde Josef Henrich gewählt. Trotz der schlechten Zeit im Jahre 1930 verstanden es der Vorstand und der Dirigent, den Verein auf die Höhe zu bringen. Mit fester Entschlossenheit ging man wieder daran, die Schwierigkeiten, die sich zeigten, zu überwinden. Von Seiten der Sänger und Mitglieder wurde großes Vereinsinteresse gezeigt. Auch der Besuch der Singstunden war besser als in den Vorjahren. Im Laufe des Jahres konnte der Verein unter dem neuen Dirigenten mehrere Konzerte und das Theaterstück "So lang dein Mütterlein noch lebt" mit Erfolg zur Aufführung bringen. Zur Verschönerung des Festgottesdienstes übte der Verein die Schubert-Messe ein, die an Weihnachten gesungen wurde. Ab 1931 verschlechterte sich die Wirtschaftslage von Jahr zu Jahr, worunter der Verein auch sehr litt. Wegen des schlechteren Besuches der Gesangsstunden konnte der Verein weniger als sonst in der Öffentlichkeit auftreten. Es wurde nur ein Schubert-Konzert aufgeführt. Sämtliche Chöre fanden unter den Zuhörern großen Beifall. In den folgenden Jahren mussten die Gesangsstunden den Sommer über eingestellt werden, weil der Dirigent sein Amt niederlegte. Unter dem neuen Dirigenten, Lehrer Sicula, war es möglich, im Herbst die Gesangsstunden wieder fortzusetzen. Er übte alsdann die Operette "Das Mädel vom Neckarstrand" ein, die an Weihnachten und Neujahr im Kurhaus die Bevölkerung begeisterte. 1933 legte Lehrer Sicula den Dirigentenstab nieder. Als Nachfolger konnte der Konzertsänger Konrad Kunkel aus Frankfurt am Main gewonnen werden. Die Sänger waren begeistert von dieser rührigen Kraft. Unter seiner Leitung besuchte der Verein das Fest des MGV "Liederkranz" Bad Soden und des MGV Salmünster. Immer wieder konnte man feststellen: wo der "Frohsinn" in der Öffentlichkeit auftrat, fand er unter dem Publikum aufmerksame Zuhörer. Infolge des politischen Umschwungs im Jahre 1933 legte der seitherige Kassierer Franz Hohmann sein Amt nieder. Über 23 Jahre hatte er die Kassengeschäfte mit größter Sorgfalt geführt. 1933 Zusammenschluss. Durch das nationalsozialistische Programm im Jahre 1933 verfügte der damalige Deutsche Sängerbund, dass in Zukunft in Gemeinden unter 3000 Einwohnern nur ein Gesangverein bestehen dürfe. Die beiden bestehenden Vereine "Frohsinn" und "Liederkranz" bildeten mit Wirkung vom 22. August 1933 eine Sängergemeinschaft. Sie erhielt den Namen "Männergesangverein Soden-Stolzenberg 1866". Den Vorsitz führte auch hier Josef Henrich. Der Zusammenschluss fiel leider nicht auf fruchtbaren Boden und der Besuch der Gesangsstunden wurde immer schlechter. Nachdem verschiedene Dirigenten die Probestunden leiteten, kam 1936 Philipp Knopp wieder, zumal seine Arbeitsweise den Sängern am besten imponierte. Auch war ein Wechsel in der Vereinsführung. 1936 übernahm Heinrich Esser den Posten des l. Vorsitzenden. Er setzte sich ebenfalls dafür ein, die entstandene Vereinskrise zu lösen. 1939 begann der 2. Weltkrieg. Die Gesangsstunden wurden eingestellt. Die älteren Sänger machten es sich zur Pflicht, den Verein zusammenzuhalten, um nach Kriegsende die Pflege des deutschen Liedes wieder übernehmen zu können. Es starben für das Vaterland: Ignaz Wolf, Rudolf Hofacker, Comel Hausmann. Vermißt sind: Philipp Grauel, Philipp Stock und Josef Weber. Bereits im November 1945 rief der frühere Kassierer Ignaz Grauel die Sänger wieder zusammen. In der l. Generalversammlung wurde Josef Wolf (Landwirt) zum l. Vorsitzenden gewählt. Leider legte der seitherige l. Schriftführer Wendelin Wolf sein Amt nieder. Er bekleidete dieses Amt 15 Jahre zum Wohle des Vereins. Ihm folgte Willi Wolf. Unter der Leitung von Studienrat Kauschke aus Oberschlesien nahm der Verein die Gesangsstunden wieder auf. Neue Sänger wurden geworben. Der Vorstand machte es sich zur Pflicht, dem Verein wieder den Platz einzuräumen, den er sich in den früheren Jahren errungen hatte. Das 5O Jährige Vereinsjubiläum konnte infolge der schlechten Zeitverhältnisse nur mit einem Festkonzert unter Mitwirkung der Bäderverwaltung im Kurhaus begangen werden. Durch intensive Arbeit unseres Dirigenten wurden die Leistungen von Jahr zu Jahr gesteigert. Anfang des Jahres 1948 übernahm Philipp Bös die Vereinsführung. Es war seiner Initiative zu verdanken, dass der Frohsinn auf dem kulturellen Gebiet in den folgenden Jahren mit beachtlichen Leistungen durch die Aufführung verschiedener Operetten aufwarten konnte. "Die schöne Postmeisterin", "Das Waldvöglein", "Wenn der Himmel voller Geigen" machten dem Verein weit über die Grenzen seines Kreisgebietes einen guten Namen.
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158 Jahre MC Frohsinn 1866